Das HZG setzt im Juni 2016 weltweit erstmalig einen Zeppelin in der Meeres- und Küstenforschung ein. Er wird mit Spezialkameras ausgerüstet und wird die kleinen Meereswirbel in der Ostsee aufspüren. Mit dem Zeppelin können die Wissenschaftler direkt über den Wirbeln „parken“ und verlieren die Wirbel nicht mehr aus dem Fokus.
Die Kameras können Temperaturunterschiede an der Meeresoberfläche von etwa 0,03 Grad Celsius messen und erfassen das Farbspektrum des Meerwassers. Hieraus wird bestimmt, wie Mikroalgen auf den Wirbel reagieren.
An der Wasseroberfläche werden Drifter ausgesetzt, um die Strömung zu bestimmen. Die Strömungsmessungen werden durch wissenschaftliche Schiffsradarsysteme vervollständigt. Für die Strömungen unter der Meeresoberfläche wird ein „Acoustic Doppler Current Profiler“ (ADCP) eingesetzt. Ähnlich wie eine Radarmessung, die die Autogeschwindigkeit erfasst, misst das ADCP die Bewegung des Wassers mit Hilfe von Schall.
Neu entwickelt wurde eine Schleppkette. Damit ziehen die Forscher erstmals bis zu 20 Sensoren gleichzeitig mit hoher Geschwindigkeit durch das Wasser. Sie reicht bis 50 Meter unter die Wasseroberfläche. Mit der Schleppkette wird die Energie des Wirbels viel besser erfasst als mit herkömmlichen Messverfahren. Auch die Forschungsschiffe „Ludwig Prandtl“, „Eddy“ und „Elisabeth Mann-Borgese“ nehmen die Wirbel genauer unter die Lupe. Sie werden durch Drifter, Glider und Mini-Roboter unterstützt, die die Wirbel selbstständig vermessen.