Pressemitteilung

Zeppelin, Drohnen und Forschungsschiffe untersuchen Wattenmeer und Elbe

14.09.2017

Am 21. September 2017 startet unter Leitung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) eine besondere Expedition im deutschen Wattenmeer und in der Elbe.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des HZG und des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) sowie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) aus Leipzig analysieren die Elbe, um zukünftige Flutszenarien besser vorhersagen zu können. Außerdem untersuchen die Wissenschaftler wie sich der großräumige Ausbau der Offshore-Windkraftanlagen auf die Nordsee auswirkt. Als Observatorium nutzen sie einen Zeppelin, Drohnen sowie mehrere Forschungsschiffe; gleichzeitig werten sie Daten von Messstationen aus.

Das Zeppelin der Expedition Uhrwerk Ozean

Ein Zeppelin wurde bereits 2016 bei Messungen in der Ostsee erfolgreich im Rahmen der Expedition "Uhrwerk Ozean" eingesetzt. Foto: HZG/Torsten Fischer

Der Klimawandel, Offshore-Windparks, Einträge aus der Landwirtschaft oder Wasserbau beeinflussen das Leben in und um Elbe oder Wattenmeer. Doch Prognosen zum Ausmaß des Umweltwandels bleiben weiterhin unsicher. Dr. Holger Brix, HZG-Küstenforscher erklärt: „An Küsten oder Flussregionen ist die Umwelt so komplex, dass sich meist nur Teilprozesse untersuchen lassen. Indem wir die verschiedenen Messgeräte und Instrumente gleichzeitig einsetzen, wollen wir später die komplizierten Prozesse bei Starkregen im Elbeeinzugsbereich besser verstehen.“ Die Messungen auf der Elbe sind ein weiterer Test der Messverfahren und des schnellen Datenaustauschs zwischen den verschiedenen Plattformen.

Forschungsschiffe

Mithilfe von Forschungsschiffen werden Messungen direkt in der Elbe gemacht. Foto: HZG/Heidrun Hillen

Es geht unter anderem darum, wie Nährstoffe über den Niederschlag, die Pflanzen und Böden in die Flüsse und letztendlich in die Nordsee transportiert werden und wie sie dort das Wachstum von Meeresalgen beeinflussen. „Kombinierte Echtzeitdaten von Landoberfläche, Wasser und Atmosphäre geben uns ein viel vollständigeres Bild der Zusammenhänge und sind in dieser Form weltweit einmalig“, erläutert Dr. Holger Brix weiter.

Geplanter Ablauf

Offshore Windpark Nordsee

Ein Offshore-Windpark in der Nordsee. Bild: HZG/Sabine Billerbeck

Erste Stationen der Expedition bilden am 21. September 2017 ein Windpark vor Helgoland, die Insel Neuwerk und die Elbmündung. Dort soll mit Zeppelin, HZG-Forschungsschiff Ludwig Prandtl und AWI-Forschungsschiff Uthörn sowie mit festinstallierten Messgeräten untersucht werden, wie der Ausbau der Offshore-Windkraft die Strömungsverhältnisse, den Transport von Nährstoffen und das Algenwachstum in der Nordsee verändern könnte.

Am 22. September 2017fliegt der Zeppelin von Cuxhaven aus über den Hamburger Hafen, erreicht Geesthacht gegen 12:00 Uhr, fliegt weiter die Elbe hoch über Lauenburg bis nach Cumlosen in Niedersachsen und schließlich von dort zurück zum Hamburger Hafen.

Unter anderem nimmt das Forschungsschiff Albis des UFZ zeitgleich Wasserproben im Flussquerschnitt für biogeochemische Messungen zwischen Wittenberge bis zum Wehr Geesthacht. Ein möglicher Treffpunkt für Zeppelin und FS Albis ist zwischen 13:30 und 14:30 Uhr bei Schnackenburg oder Cumlosen.

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